Herpetologische Fotoexkursion nach Lanzarote

Herpetologische und andere Naturbeobachtungen auf Lanzarote

ANGELIKA und SIEGFRIED TROIDL, Januar 2009

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Abb. 1: Atlantische Eidechse (Gallotia atlantica atlantica) Pärchen

Über den Jahreswechsel 2008/2009 verbrachten wir eine Woche auf der Kanaren-Insel Lanzarote. Die Entscheidung für dieses Reiseziel war in diesem Fall nicht die aus drei Arten bestehende Herpetofauna der Insel, sondern die Aussicht auf warmes und sonniges Wetter. Um so größer war die Enttäuschung, als wir am 30. Dezember bei strömenden Regen auf Lanzarote landeten. Bereits am nächsten Tag änderte sich jedoch die Wetterlage und es wurde zusehends wärmer und sonniger. Wir schöpften die Hoffnung, die Insel in den folgenden Tagen ohne Friesennerz und Regenschirm erkunden zu können.

Abb. 2: Ein eher seltener Anblick - Playa de los Pocillos, menschenleer im strömenden Regen am Tag unserer Ankunft.


Lanzarote ist die nordöstlichste der sieben großen Kanarischen Inseln und nur etwa 140 Kilometer von der marokkanischen Küste entfernt. Die höchste Erhebung ist der 672 Meter hohe Peñas del Chache im Norden Lanzarotes. Diese Höhe reicht jedoch nicht aus um die Passatwolken zu stauen und somit ist die Niederschlagsmenge mit durchschnittlich 135 mm pro Jahr die geringste aller kanarischen Inseln.
Flora und Fauna haben sich perfekt an diese Verhältnisse angepasst bzw. bestehen ohnehin nur aus Arten, die mit länger anhaltender Trockenheit zurecht kommen. Süßwasservorkommen, wie Bäche oder Seen, gibt es auf Lanzarote nicht und so musste auch der Mensch spezielle Strategien für ein Überleben auf dieser Insel entwickeln. An erster Stelle sei hier der Trockenanbau in der Landwirtschaft genannt, der gänzlich ohne künstliche Bewässerung auskommt und im Zusammenspiel von schwarzer Lavaasche, speziell angelegten Pflanzmulden und starker Temperaturunterschiede noch dem Prinzip der Wasserkondensation funktioniert. Heutzutage wird zwar fast alles an Brauchwasser in Meerwasserentsalzungsanlagen produziert, dennoch ist diese Methode der Wassergewinnung für eine großflächige landwirtschaftliche Nutzung zu teuer.

Nachdem wir den zweiten Tag für die Erkundung der näheren Umgebung, sprich den unzähligen Läden an der Promenade von Puerto del Carmen, genutzt- und auch die Silvesterfeier im Hotel gut überstanden hatten, widmeten wir die verbleibenden Tage der Erkundung der Insel.
Schon bald stellte sich heraus, dass die starken Regenfälle vor und bei unserer Ankunft ein wahrhaftiger Glücksfall gewesen sind. Nur selten erstrahlt hier die Natur in einer derartigen Frische und Farbenpracht wie zum Zeitpunkt unseres Aufenthaltes.

Abb. 3: Der Vulkankegel "Monte Corona" ist einer der markantesten Erhebungen im Norden der Insel

Abb. 4: Blütenmeer am Mirador del Rio